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Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2013
Ausstellungseröffnung 07/11/2013
Kunsthaus Graz
Die Wettbewerbsausstellung zeigt Werke, die verschiedene Ästhetiken oder sogar Kunstphilosophien repräsentieren. Das einzige, was die Künstler/innen tatsächlich miteinander verbindet, ist eine mehr oder weniger formelle Zugehörigkeit zu einem bestimmten, administrativ abgeteilten Territorium – der Steiermark. In der globalisierten Welt der Kunst ist das ein Faktor, der den Charakter eines individuellen Werks nur in begrenztem Maße bestimmt. Darüber hinaus prägen die meisten Ausstellungsteilnehmer, auch wenn sie in der Steiermark geboren sind, dort studiert oder gelebt haben, heute die Wiener, Berliner oder Brüsseler Kunstszenen mit.
Wenn territoriale Identifikation für sie überhaupt eine Rolle spielt, dann nicht unbedingt die Rückbindung in die Steiermark. Deshalb war die Identifikation mit dem Land oder jegliche Form des Bezugs zu seiner Lokalität nicht der Grund, die Künstler/innen für die Ausstellung auszuwählen. Es ging nicht darum, repräsentative Beispiele jener künstlerischen Trends zu zeigen, die gegenwärtig die steirische Szene dominieren. Im Kontext des gewählten Wettbewerbsformats wären alle derartigen Zugänge höchst problematisch. Über die Auswahl entschied der Wert der einzelnen eingereichten Arbeit im Wahrnehmungsprisma der persönlichen Vorlieben des Kurators.
Die Wettbewerbsausstellung lässt sich daher als Auftritt einer von Gastkurator Jarosław Suchan, Direktor des Muzeum Sztuki, Łódź, erträumten Supergruppe sehen, die The Styrians heißen könnte, deren Mitglieder ihre angestammten Bands verlassen und für einen Augenblick ihre Kräfte vereinen, um ein unvergessliches Konzert zu geben. Repräsentativität oder Typizität ihrer Kunst sind hierbei belanglos, letztendlich zählt einzig und allein die Qualität des individuellen Beitrags – das, was in das gemeinsame Vorhaben eingebracht wird.
Kurator: Jarosław Suchan, Direktor, Muzeum Sztuki, Łódź
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 07.11.2013 um 19 Uhr im Kunsthaus Graz vergibt der Kurator folgende Sponsoren-Preise:
„con-tempus“-Preis: € 5.000.-
Viktor-Fogarassy-Preis: € 4.000.-
Humanic-Preis: € 2.000.-
Ulla von Brandenburg / Die Strasse / 2013 / 11 min. 20 sec.
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Ulla von Brandenburg (DE)
Innen ist nicht Außen
21/09 – 24/11/2013
Secession
Die deutsche Künstlerin Ulla von Brandenburg ergründet in ihren Filmen, Zeichnungen und Installationen die Facetten des Bühnenhaften und Theatralischen, das Verhältnis von ZuschauerInnen und AkteurInnen, die Regelhaftigkeit des Spiels sowie die Schnittstellen von Realität und Illusion.
Doug Ashford / The Members Library: Tisha Brown / The Peacock: Sarah Browne, Germaine Kruip Sarah Browne / Carpet for the Irish Pavilion at the Venice Biennale, 2009
Doug Ashford
21/09 – 24/11/2013
Grazer Kunstverein
Doug Ashords Herkunft ist von einer sozial engagierten Kunstpraxis in den 1980er- und 1990er-Jahren als Mitglied des New Yorker Kunstkollektivs „Group Material“ (1982–1996) geprägt. Nach der Auflösung des Kollektivs begann der Künstler ernsthaft zu malen. Die frühen öffentlichen Projekte von Group Material hinterfragten den Begriff der Kunstausstellung selbst im Hinblick auf ihre sozialen und partizipatorischen Zwecke und zweifelten damit auch das Terrain des politischen Lebens an. Ashfords aktuelle Werke fokussieren die tröstende Rolle des Kunstwerks, indem es in erster Linie tragische, aber auch politische Ereignisse in schematisch abstrakten Gemälden abbildet. Die Formen, die sich in diesem Arbeitsprozess manifestieren, beginnen beispielsweise mit Zeitungsausschnitten politischer Kundgebungen, die häufig wegen ihrer Tatsachendarstellung und ihrer imaginistischen Wirkung ausgewählt wurden. Die ProtagonistInnen in diesen Augenblicken starken sozialen Aufruhrs verkörpern eine ästhetische Haltung, während sie auf eine Notsituation reagieren; sie bewegen sich, als hätte sie das Mitgefühl in einen Impuls getragen, der die Katastrophe überwindet. Ashford abstrahiert die Szenarios durch Ausschnitte und farbige Schemata, die ein jedes für sich das Ereignis auf einer eher metaphorischen und formalen Ebene analysieren.
Der Grazer Kunstverein widmet die erste institutionelle Einzelausstellung Doug Ashfords einem Überblick über die Arbeits- und Denkweise des Künstlers und setzt in den späten 1980er-Jahren ein, als Ashford Mitglied des Künstlerkollektivs „Group Material“ war. Die Präsentation reicht bis zu neueren Arbeiten, die in der Mehrzahl aus Gemälden bestehen. Ashford ist außerdem als Gelehrter und Schriftsteller bekannt, was den Grazer Kunstverein eine Publikation in Kollaboration mit Mousse Publishing produzieren ließ, die eine Auswahl seiner Schriften anbietet. Die meisten dieser Aufzeichnungen analysieren und diskutieren das Kollektiv und das Soziale in der Kunst.
Nuria Guell / Displaced Legal Application 1: Fractional Reserve, 2010 / 2011 © Wolfgang Silveri
Herbst-Ausstellung
Liquid Assets
Nach der Transformation des Kapitals
20/ 09 – 01/12/2013
Ex-Zollamt
Im Rückblick, heißt es, klären sich die Verhältnisse. Was im Moment von der Wucht der Ereignisse überdeckt werde, würde später sichtbar: Ursachen, Gründe, Zusammenhänge, Schuldige. Aber stimmt das auch? Sind wir heute etwa, fünf Jahre nach Ausbruch der größten Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit, wirklich schlauer geworden? Haben wir die Pathologien verstanden, die eine Allianz aus Demokratie und Marktwirtschaft zu entfesseln vermag, wie wir sie nach dem Fall der Mauer für naturgegeben und alternativenlos zu halten gelernt haben? Haben wir den financial turn mit all seinen Konsequenzen, seinen verheerenden Folgen für die globale Ökonomie, aber auch für Demokratie und Menschenrechte wirklich begriffen, diese dramatische Verschiebung des Verhältnisses von Real- zu Finanzwirtschaft, in der Werte, konkret wie abstrakt, in Sekundenbruchteilen geschaffen und wieder vernichtet werden? Wissen wir, wie wir da wieder rauskommen?
Warum aber ist ein Ende der Misere dann nicht in Sicht? Warum ziehen wir nicht einmal aus der schieren Gewalt, die mit dem globalen Finanzkapitalismus verbunden ist, klare Konsequenzen? Und warum scheinen uns – trotz all der Experten, die uns in Talkshows und an Runden Tischen ständig die Welt erklären – die Worte zu fehlen, wenn wir versuchen, kurz und knapp zu sagen, wie uns geschieht?
Es sind diese Mysterien, die Unsagbarkeiten und Unklarheiten, die Opazitäten und die dunklen Flecken eines Wirtschafts- und Finanzsystems, das sich nicht mehr selbst erklärt, mit denen sich die Arbeiten dieser international ausgerichteten Ausstellung „Liquid Assets“ beschäftigen. Um mit den Mitteln der Kunst die Geheimnisse und Logiken frei fließender globaler Kapitalströme zu erforschen, um vielleicht ein wenig besser zu verstehen, wie Geld und Schuldenmoral zwischenmenschliche Beziehungen zu prägen und deformieren vermögen.
Unexpected Encounters / Kamen Stoyanov / Future Idea 2013
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Unexpected Encounters
21/ 09 – 17/11/2013
Camera Austria
Anknüpfend an Fragestellungen, die Camera Austria 2012 mit dem Projekt „Art Is Concrete“ angestoßen hat, richtet sich „Unexpected Encounters“ auf Phänomene von Normalisierung nach dem Aufstand und nach gesellschaftlichen Umbrüchen, wenn der kollektive Wunsch nach Normalität neue Mythen von Ordnung, Geschichte und Identität hervorgebracht hat. Eine Reihe von Initiativen und Gruppen aus unterschiedlichen Ländern – deren Revolutionen zum Teil bereits mehr als zwanzig Jahre zurückliegen – sind eingeladen, in Kollaboration mit Camera Austria Formate für einen Transfer zu entwickeln: Wie lassen sich politische Fragestellungen ins Feld kultureller Produktion übertragen, ohne dabei das Politische durch das Kulturelle zu ersetzen und zum Verschwinden zu bringen? Wie kann es künstlerischen Praktiken überhaupt gelingen, die komplexen politischen, institutionellen und sozialen Antagonismen in eine Materialität der Repräsentation zu überführen?
Solidarity with Endangered Westerners © Romuald Hazoumé
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Beninese Solidarity with Endangered Westerners
21/ 09 – 12/01/2014
Kunsthaus Graz
Vielschichtige Migrationsverhältnisse fordern von den multikulturellen Gesellschaften Europas ein komplexes Verständnis des Postkolonialen heraus. Postkolonial meint dabei immer mehr eine grundsätzliche Kritik an der modernen Wissensordnung und am vereinheitlichenden Herrschaftsdiskurs des westlichen Rationalismus. Als Folge dieser postkolonialen Kritik an der Moderne beobachten wir auch die Entstehung einer Kunst, die nicht mehr modern sein will. Stattdessen erhebt sie Anspruch auf globale Zeitgenossenschaft – ohne Grenzen und Geschichte. Die Herkunft eines Künstlers relativiert sich, dafür wird die Frage, wo ein Künstler sein Publikum findet, bestimmend. Mit seiner in Afrika gegründeten NGO „Beninese Solidarity with Endangered Westerners“, die im Mittelpunkt des Projekts im Grazer Kunsthaus steht, verfolgt Romuald Hazoumé das Ziel, verarmten Menschen in Europa zu helfen. Damit kehrt er die gewohnten Verhältnisse unvermittelt um und eröffnet völlig neue Perspektiven auf die Dynamiken postkolonialer Beziehungen.
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Carmina Slovenica (SI)
Was haben sie gegen Bauern, Gnädige Frau?
“What have you got against peasants, lady?” he had asked, before he obeyed her request.
Memories are the main protagonists, and voices from the past are the ones that lead us to unexpected effects where Time takes initiative for action.
At the foot of the hill where my house sits, I step from my car and open the trunk. I take off the suit and my German shoes, rip the tie off my neck, the shirt off my breast, the buttons popping, and throw the alien clothes into the trunk. I see the stars of my motherland, they are brighter than those in Germany, there’s no smoke between me and the sky.
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La Biennale di Venezia 2013
Mathias Poledna
01/06 – 24/11/2013
In seiner Arbeit beschäftigt sich Poledna mit Verbindungen zwischen Kunst und Unterhaltungskultur, der Moderne in Architektur und Design, der Sprache des Kinos und der Geschichte des Ausstellens. Seine Werke zeichnen sich durch eine rigorose Auseinandersetzung mit dem Medium Film und der Funktion von Bildern in Gegenwart und Vergangenheit aus. In den letzten Jahren haben sie zumeist die Form äußerst konzentrierter, filmischer Installationen mit reichen Bezügen zur Kultur des 20. Jahrhunderts angenommen.
Polednas Arbeiten sind in Österreich in den Beständen des MUMOK, des Belvedere und der Generali Foundation vertreten. International sind sie beispielsweise in den folgenden Sammlungen zu finden: The Museum of Modern Art (MoMA), New York; Whitney Museum of American Art, New York; New Museum, New York; Museum of Contemporary Art Chicago; Museum of Contemporary Art (MOCA), Los Angeles; Hammer Museum, Los Angeles; Stedelijk Museum, Amsterdam; und Museu d‘Art Contemporani de Barcelona (MACBA).
Mathias Poledna wird von der Galerie Daniel Buchholz, Berlin/Köln, der Galerie Meyer Kainer, Wien, sowie Richard Telles Fine Art, Los Angeles, vertreten.
ELEVATE –
FESTIVAL FOR MUSIC, ARTS & POLITICAL DISCOURSE
Opening show: 23/10/2013, 20:00
Dom im Berg
The opening show provides an overview of the contents of this year’s festival. Numerous discursive and artistic contributions focus on the „Elevate Open Everything?“ theme. The opening speech is held by the well-known Internet activist and computer security expert Jacob Appelbaum, one of the few hackers who combine intelligence, socio-political commitment and extensive knowledge. Tom Scott, a young comedian from England, addresses the ambivalence of modern technologies in two separate skits. Several contributors to this year’s program, including the Icelandic parliamentarian Birgitta Jónsdóttir and the German media and Internet activist Anne Roth, present a preview of the discourse contents of the coming days. Ann Cotten makes a literary contribution with a short essay on the festival theme. This year’s music programme is introduced as well. The evening is presented by Johannes Grenzfurthner of the art collective monochrom.
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steirischer herbst 2013
Liaisons dangereuses: Alliances, misalliances and false friends
20/09 -13/10/2013
“Alliances, misalliances and false friends: Liaisons dangereuses”, the leitmotif of this year’s steirischer herbst looks at the nature of dangerous relationship cocktails, of connections which, for all their fragility, are passionate, explosive and always powerful. A “liaison”, from the French perspective, is much more than a flirt or a love affair: it can be applied to connections, relationships and their transformation –in society, art and culture and in both the private sphere and in politics. While one year ago, steirischer herbst focused on the role of art in society – changing moments, we now proceed to consider the following:
MATHIAS POLEDNA (AT)
Secession
Mathias Poledna deals in his work with connections between art and entertainment, modernism in architecture, fashion and design, the language of film and the history of exhibition-making, often taking the specific historicity of these phenomena as his point of departure. Most recently, he has been producing extremely concentrated cinematic installations that develop complex tensions between their subject matter and the associated references and cultural notions. The artist’s interest in different ways of expressing modernity manifests itself in the special, often highly diverse subjects in his work, ranging from post-punk music to a rain forest in Papua New Guinea, and in the aestheticism and extreme reduction of their formal idiom. Though always new and in many cases created jointly with professional collaborators, they often give the impression of found material, seeming to draw on the visual language of the collective imagination of the past and the present.